Schokolade

Der Schokolade kann man in Wien nicht ausweichen. Den Touristen wird sie allerorten in Form von Mozartkugeln, Sisi-Pralinen und Kaiser-Franz-Schokoladentafeln förmlich hintergeworfen (natürlich nur für entsprechende hohe Eurogebühren als Gegengabe), das Café Demel und die Konditorei Oberlaa stellen ihre Produkte reihenweise in die Filialen und in das Internet, und es existiert ein Schokoladenmuseum vom Platzhirsch… Schokolade weiterlesen

Das Hotel „Orient“ oder die Suche nach Wolf Wondratschek

„wenn man fast allein ist ist alles was es gibt fast allein“ (Getrude Stein) Dieses Zitat stellt Wolf Wondratschek seiner Sammlung „Wiener Gedichte“ voran, in denen er über die Liebe, Katzen, den Tod und eben die Einsamkeit in Wien schreibt. Mir fällt sein Buch „Lied von der Liebe“, das auch die genannte Sammlung enthält, ein… Das Hotel „Orient“ oder die Suche nach Wolf Wondratschek weiterlesen

Ein Abschied und ein Weiter

Nun ist es soweit, morgen fahre ich wieder aus Wien nach Hause. Der Schlüssel wird sich ein letztes Mal in der Tür zur Wohnung drehen, die Westbahnstraße wird mich noch einmal empfangen, der Koffer wird über das Wiener Pflaster rollen, auf dem Hauptbahnhof ein letzter Kaffee, dann die Suche nach dem Bahnsteig. Nein, es ist… Ein Abschied und ein Weiter weiterlesen

Trinkwasserbrunnen, Nebelduschen, Blühstreifen – Wiener Beispiele

In den ersten Tagen meines Aufenthaltes in Wien bekam ich regelmäßig einen kleinen Wutanfall, und zwar immer dann, wenn ich wieder einmal an einem Trinkwasserbrunnen oder einer Nebeldusche in Wien vorbeigelaufen bin. Nein, diese Einrichtungen an sich sind nicht schuld daran, doch ich musste mich erinnern, dass ich so etwas in meiner Heimatstadt Jena nicht… Trinkwasserbrunnen, Nebelduschen, Blühstreifen – Wiener Beispiele weiterlesen

Asche zu Asche…

Nein, ich bin nicht auf dem Zentralfriedhof, dessen Besuch wird in ein paar Tagen sein. Ich befinde mich am Rautenweg, rund 10 km vom Wiener Zentrum entfernt, fast schon an der Stadtgrenze zu Niederösterreich. Nicht die Überreste der Wiener nach ihrem Tod liegen hier, sondern die Überreste ihres täglichen Lebens. Es ist die einzige aktive… Asche zu Asche… weiterlesen

Das Kaffeehaus im Grätzl

Denjenigen, die mich als Kaffesüchtigen kennen, wundern sich möglicherweise, warum ich noch nicht über die Kaffeehäuser Wiens geschrieben habe. Nun, bisher hatte ich wenig Lust über die bekannten Adressen zu lamentieren, die auch in allen Stadtführern erwähnt und die in so genannten authentischen Fernsehreportagen als besondere Empfehlung gezeigt werden, wie z.B. das Café Central, die… Das Kaffeehaus im Grätzl weiterlesen

Wilde Maus

„Wilde Maus“ bezeichnet dreierlei: einen Titel eines österreichischen Films von und mit den Wiener Kabarettisten Josef Hader aus dem Jahr 2017, ein Fahrgeschäft im Wiener Prater und einen speziellen Typ von Achterbahn. Alle drei Bedeutungen haben miteinander zu tun, sie verdichten sich zu einem Sinnbild über die Krise der intellektuellen, mittelalten Männer. Josef Hader spielt… Wilde Maus weiterlesen

Aktivismus auf dem Dach statt Baden in der Sargfabrik

Zum Baden in die Sargfabrik zu gehen, würde auch hier in Wien nicht als morbide betrachtet. Es ist Teil eines Wohnprojektes, das seit den 90er Jahren im 14. Bezirk Wiens besteht. Gelände und Ursprungsbauten dienten dabei tatsächlich der Produktion besagten Erdmöbels. Ende des 19. Jahrhunderts begannen „Maschner & Söhne“ an diesem Standort, diesen Friedhofsbedarf zu… Aktivismus auf dem Dach statt Baden in der Sargfabrik weiterlesen

Der Friedhof der Namenlosen

Alle die sich hier gesellen, Trieb Verzweiflung in der Wellen kalten Schoß. Drum die Kreuze die da ragen, Wie das Kreuz das sie getragen, „Namenlos“. (aus einem Gedicht v. Graf Wickenburg) Der Ort liegt abgelegen, an der südlichen Grenze Wiens, dort, wo die Donau den Stadtraum verlässt. Der Bus quält sich von Simmering aus durch… Der Friedhof der Namenlosen weiterlesen

Armer Schlucker und weite Aussicht – im Lainzer Tiergarten

Im Westen Wiens sorgte eine Mauer für die Etablierung der in der Überschrift genannten Redewendung. Das Gelände, das sie umschließt, der Lainzer Tiergarten, war schon im Mittelalter Jagdgebiet der Habsburger. In den Jahren 1782 bis 1787 ließ Joseph II. das Mauerwerk darum ziehen. Waidgerechtes Jagen war da noch unbekannt, innerhalb der Mauer hatte das Wild… Armer Schlucker und weite Aussicht – im Lainzer Tiergarten weiterlesen